Er sieht mehr als das schärfste menschliche Auge: In der Forschung & Entwicklung der ADLER-Werk Lackfabrik in Tirol wurde im Rahmen des Projekts ZERO³ ein Hochleistungs-Scanner getestet, der Bilder von lackierten Oberflächen in bisher ungekannter Qualität liefert. Das Gerät liefert darüber hinaus präzise Informationen zu Farbton und Glanzgrad und kann sogar Unebenheiten in der Oberfläche dreidimensional abbilden.
Ein möglicher Anwendungsbereich sind Oberflächenprüfungen, erklärt ZE-Mitarbeiter Asam Oguzhan: „Zur Prüfung von Oberflächeneigenschaften und -veränderungen beschichteter Materialien werden diese den normativen Tests unterzogen und anschließend eine visuelle Beurteilung der Ergebnisse durchgeführt.“ Üblicherweise übernimmt diese Aufgabe ein geschulter Mitarbeiter – möglicherweise wird er künftig digital unterstützt: „Wir scannen derzeit zahlreiche Testflächen, mit denen anschließend eine KI-Software vom Projektpartner Profactor trainiert wird, die anschließend bei der Auswertung helfen soll. Die ersten Ergebnisse sind beeindruckend, auch kleinste Veränderungen im Farbton oder in der Oberflächenstruktur können im Scan erfasst werden“, erklärt Oguzhan.
Für Ing. Rudolf Kamaun, Leiter der Laborgruppe der Zentralen F&E bei ADLER, sind diverse Einsatzgebiete denkbar – etwa bei der Erfassung und Bewertung von Oberflächenveränderungen nach mechanischen Beständigkeitsprüfungen oder nach Bewitterungsversuchen. Durch die KI-Unterstützung können diese ansonsten nur subjektiv optisch vom Mitarbeiter zu bewertenden Veränderungen objektiviert werden, was in der Entwicklung und Produktionskontrolle von Lacken einen maßgeblichen Qualitäts- und Geschwindigkeits-Vorteil liefern kann.